1913 erklang die Hosenaer Kirchenorgel zur Einweihungsfeier der Kirche am 14.9.1913 zum ersten Mal. Sie wurde von der damalig größten Orgelbaufirma, nämlich der Orgelbaufirma Schlag & Söhne, aus Schweidnitz (Schlesien) als Opus 979 erbaut. Weit über 1000 Orgel hat diese Firma gebaut und ging in der Weltwirtschaftskrise in den 20-ziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts pleite. Viele Orgeln wurden in den 50ziger Jahren abgebaut, weil sie nicht mehr der Klangvorstellung der Zeit entsprachen. Somit sind nur noch wenige Instrumente erhalten geblieben.
Seit dem Jahr 2006 ist die Orgel nicht mehr spielbar und wird zur Zeit von einer Computerorgel der Firma Ahlborn ersetzt.
Es handelt sich bei unserer Orgel um eine Orgel mit pneumatischer Kegellade. Sie besitzt 20 klingende Stimmen auf zwei Manualen und Pedal. Die Disposition entspricht dem Original:

I. Manual (Hauptwerk) C – g³:

1. Bordun 16’, 2. Prinzipal 8’ (teilweise im Prospekt), 3. Gambe 8’, 4. Gemshorn 8’
5. Fl. harm. 8’, 6. Hohlflöte 4’, 7. Oktave 4’ (teilweise im Prospekt), 8. Mixtur 2-4fach

II. Manual (Schwellwerk) C – g³ (alle Register bis g4):

1. Schalmei 8’ (labial - streichend), 2. Vox coelestis 8’, 3. Rohrflöte 8’, 4. Aeoline 8’
5. Traversflöte 4’ (ab f° überblasend), 6. Fugara 4’, 7. Rauschquinte 2fach (2 2/3’ und 2’ ohne Repetitionen), 8. Klarinette 8’ (durchschlagend)

Pedal C – f1:

1. Violon 16’, 2. Harmon. Bass 16’, 3. Subbaß 16’, 4. Cello 8’

Manualkoppel, Pedalkoppel I, Pedalkoppel II, Super-Oct. Koppel II-I, Sub-Oct. Koppel II-I Druckknöpfe: Auslöser, piano, mezzoforte, forte, Tutti, Auslöser, Freie Kombination
Windprobe, Kalkant und Jalousieschweller

Ob die Prospektpfeifen ursprünglich aus Zinn bestanden oder original in Zink hergestellt wurden, kann nicht ermittelt werden. 1908 hat Schlag & Söhne noch Zinnprospekte gebaut, die oft im 1. und 2. Weltkrieg abgeliefert werden mussten (z.B. in Ebersbach bei Görlitz). Viele Bleileitungen müssen neu eingeleimt werden. Die Ledermembranen der pneumatischen Traktur sind nach 102 Jahren verbraucht und müssen komplett erneuert werden, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten.
Das Pfeifenwerk ist stark verschmutzt und verstimmt. Es muss gereinigt werden.
Der Spielschrank, die Windversorgung und Windkanäle müssen überarbeitet werden.

Nach der nunmehr erfolgten Innenrestaurierung der Kirche soll nun eine grundlegende Renovierung der Orgel vorgenommen werden.

Dazu brauchen wir wieder Ihre Hilfe. Wir schauen dankbar und mit Respekt auf die Spendensumme, die die kleine Gemeinde bei der Kirchensanierung zusammen getragen hat und wir sind im Gemeindekirchenrat überzeugt, dass Sie uns alle auch diesmal bei diesem großen Projekt der Orgelrenovierung finanziell helfen werden. 32.000,00 Euro kostet das Vorhaben und 1.500 Euro Spenden, sowie 6.500 Euro Beihilfe vom Kirchenkreis schlesische Oberlausitz sind bereits vorhanden. Wir haben uns entschlossen dieses Projekt schon bald umzusetzen, weil die Preissteigerung bei jährlich 3% liegt. In unserem konkreten Fall heißt dies, dass die Renovierung jährlich 960 Euro teurer wird.
Jede Spende hilft dem Ziel näher zu kommen und es wird genau wie bei der Kirchensanierung auch für die Orgelrenovierung eine Spendertafel angebracht. Sie können die Spende auf das Konto der Kirchengemeinde Hosena überweisen oder auch in bar abgeben. Wenn Sie eine Spendenquittung benötigen vermerken Sie dies mit Ihrer Adresse bei der Überweisung. Bereits jetzt dürfen wir uns auf die "Orgelweihe" nach der Renovierung freuen und dass das Instrument dann wieder zur Ehre Gottes erklingen wird. SOLI DEO GLORIA - Allein Gott die Ehre.

Bankverbindung –

Evangelische Kirchengemeinde Hosena
IBAN: DE69180550003074001088 BIC: WELADED1OSL
Kto.-Nr. 3 074 001 088, BLZ: 180 550 00, Sparkasse Niederlausitz

100 Jahre Christuskirche Hosena 1913 - 2013

Keine Zivilisation kann auf Kirchen verzichten, wenn sie weiterkommen will: „Ich möchte nicht in einer Welt ohne Kathedralen leben. Ich brauche ihre Schönheit und Erhabenheit. Ich brauche sie gegen die Gewöhnlichkeit der Welt. Ich will zu leuchtenden Kirchenfenstern hinaufsehen und mich blenden lassen von den unirdischen Farben. Ich brauche ihren Glanz. Ich brauche ihn gegen die schmutzige Einheitsfarbe der Uniformen. Ich will mich einhüllen lassen von der herben Kühle der Kirchen. Ich brauche ihr gebieterisches Schweigen. Ich brauche es gegen das geistlose Gebrüll des Kasernenhofes und das geistreiche Geschwätz der Mitläufer. Ich will den rauschenden Klang der Orgel hören, diese Überschwemmung von überirdischen Tönen. Ich brauche ihn gegen die schrille Lächerlichkeit der Marschmusik. Ich liebe betende Menschen. Ich brauche ihren Anblick. Ich brauche ihn gegen das tückische Gift des Oberflächlichen und Gedankenlosen. Ich will in ihnen die mächtigen Worte der Bibel lesen. Ich brauche sie gegen die Verwahrlosung der Sprache und die Diktatur der Parolen. Eine Welt ohne diese Dinge, wäre eine Welt, in der ich nicht leben möchte."

Das schreibt der Schweizer Philosoph und Schriftsteller Peter Bieri (unter dem Synonym Pascal Mercier) in seinem Roman „Nachtzug nach Lissabon“.

So will ich Sie grüßen zur 100-Jahrfeier und Wiederindienstnahme der Hosenaer Christuskirche nach erfolgter Innen- und Außensanierung, mit den Worten von Pascal Mercier. Und ich füge meinen Konfirmationsspruch aus Psalm 26,8, den mir 1975 mein Konfirmator, Pfarrer Hans-Dieter Hain für mein Leben mit gab, an. Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt. Ihr Pfarrer Gerd Simmank

Kirchenrenovierung Hosena

Liebe Hosenaer Gemeindeglieder und liebe Freunde der Hosenaer Christuskirche Ich schreibe diese Zeilen am 19.07.2013, kurz vor meinem Urlaub. Zur Zeit sieht es so aus, als würden wir die Christuskirche zur 100-Jahrfeier, am 15.9.2013, um 14.00 Uhr fertig gestellt haben. Heute gerade sind auch die Dachdecker an der Kirche tätig, die das Dach der Apsis aufdecken müssen um den Bauschutt aus der Kalotte entfernen zu können. Gleichzeitig wird die Reparatur am Turm zum Hauptdachanschluss durchgeführt, damit das Regenwasser nicht mehr in den Dach- und Kirchenraum eindringen kann. Diese Arbeiten sind notwendig und eine Auflage des Denkmalsamtes, damit wir den Bau nicht gesperrt bekommen. Damit sind der Kirchengemeinde zusätzliche Kosten in Höhe von knapp 13.000 Euro entstanden, die so nicht eingeplant waren. Im Innenbereich sind die Arbeiten an vielen Stellen nach der langen Winterperiode weit fortgeschritten. Die Wandbereiche, die Emporenbrüstung, das Tonnengewölbe und der Altarraum sind bis auf die Kuppelbemalung fertig gestellt. Die Bänke werden gerade abgesäuert und in der nächsten Woche vorgestrichen. Die Abtrennung der Winterkirche soll ebenso in der nächsten Woche restauriert werden. Nur die Kalotte, die so genannte Kuppel macht uns große Sorgen. Das Denkmalsamt will, dass der untere Bereich durch eine Mischung aus destilliertem Wasser, Quarzsand, Katzenstreu und anderen Zutaten entsalzt wird. Diese Arbeiten hindern uns an der Fertigstellung der Kalotte. Ich hoffe sehr, dass diese Arbeiten aber bereits beim Erscheinen dieses Kirchenboten der Geschichte angehören. 16 Monate war dann die Kirchengemeinde Hosena ohne Kirche und somit ohne Gottesdienst in Hosena. Wir danken unserer Nachbargemeinde Hohenbocka sehr, dass Sie uns für diese lange Zeit zu den jeweiligen Veranstaltungen und Gottesdiensten der Kirchengemeinde Hosena Herberge gegeben hat und ich hoffe sehr, dass nun viele Hosenaer die frisch sanierte Kirche wieder annehmen und oft besuchen. Über all die Arbeiten und Abläufe bei der Sanierung sollen Sie umfangreich am Chronikabend (16.9.2013 - 19.00 Uhr) informiert werden. Lassen Sie uns dieses große Ereignis in Hosena feiern und voller Freude Gott und allen Beteiligten danken, dass wir dies erleben dürfen.

Besonderer Dank gilt folgenden Firmen:

Malermeister und Restaurator Rüdiger Jehnichen aus Bernsdorf mit seinen Mitarbeitern Malermeister und Restaurator Josef Scholze aus Sollschwitz Elektromeister Maik Kernchen, aus Bernsdorf mit seinen Mitarbeiter Tischlermeister Jürgen Mattusch aus Hohenbocka Ofen- und Fliesenlegermeister Rother aus Bernsdorf Dachdeckermeister Norbert Gernke aus Schmeckwitz Architekt Thomas Gröbe aus Hoyerswerda Diplomrestaurator Eric Stenzel Elektromeister Mike Schneider aus Hosena für die ehrenamtliche Hilfe Trockenbau H&B Mike Wagner aus Bernsdorf Klempnerei Batho aus Straßgräbchen Teppichweberei Hilger aus Olbersdorf Metallkunstgestalter Manfred Vollmert aus Klein-Seidewinkel Reicheltbau aus Hosena Glockentechnik Philipp Hörz aus Ulm und den vielen ehrenamtlichen Helfern, die in den Jahren von 2008 bis 2013 in vielfältiger Art dazu beigetragen haben, dass wir den heutigen Zustand an unserer Kirche erreichen konnten.

Und wir danken allen Förderern und Spendern, die uns die finanziellen Voraussetzungen für dieses große Werk ermöglicht haben: Hosenaer Gemeindeglieder und Hosenaer Einwohner Freunde der Christuskirche aus Nah und Fern Frau Nicole Petrick aus dem Landesamt für ländliche Neuentwicklung Luckau Kirchenkreis Hoyerswerda Hans-Joachim Thierbach von der WEQUA